Schlafstörungen

Ein erholsamer und adäquater Schlaf ist die Grundlage für optimale berufliche Leistung und Engagement im Tagesgeschäft. Präventions- und Interventionsstrategien zur Bekämpfung von Individuellen, familiären und bevölkerungsbezogenen Schlafstörungen liegen im Arbeitsbereich der Ergotherapie und stellen einen weiteren Weg dar, wie sich der Beruf dem Patienten aus einer ganzheitlichen Perspektive annähert, um ihm zu helfen, das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Schlafstörungen, definiert als nicht erholsamer Schlaf, sind ein Problemfeld der öffentlichen Gesundheit, das mit Kfz-Unfällen, Arbeitsunfällen, erhöhter Inanspruchnahme des Gesundheitswesens und verminderter Arbeitsleistung verbunden ist. Schlafstörungen sind auch mit chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Depression und Adipositas verbunden.

Schlafstörungen und die Rolle der Ergotherapie bei der Therapie

Ergotherapeuten nutzen das Wissen über Schlafphysiologie, Schlafstörungen und evidenzbasierte Schlafförderungspraktiken zur Bewertung und die Auswirkungen von Schlafstörungen. Sie bewerten zur Bearbeitung der Probleme Themenbereiche, die zur Schlafstörung beitragen. Hierzu zählen:

  • Schwierigkeiten bei der Schlafvorbereitung
  • Schlaflatenz (wie lange es dauert, um einzuschlafen – typischerweise weniger als 30 Minuten für jemanden ohne eine Schlafstörung)
  • Schlafdauer (die Anzahl der Schlafstunden, die je nach Alter variiert)
  • Schlafunterhalt (die Fähigkeit, einzuschlafen)
  • Tagesmüdigkeit
  • Auswirkungen von Arbeits-, Schul- und Lebensereignissen wie Schichtarbeit oder Betreuungsaufgaben
  • Einfluss von Schmerzen
  • Störungen des Gleichgewichts, des Sehvermögens, der Kraft und der Sinnesorgane
  • psycho-emotionaler Status (einschließlich Depressionen, Angst und Stress)
  • Auswirkungen von Koffein, Nikotin, Drogen oder Alkohol, Medikamenteneinnahme (z. B. Rezepte oder Überdosierung)
  • und die Auswirkungen der Umwelt (z. B. in Akutkrankenhäusern und Langzeitpflegeeinrichtungen).

Intervention

Schlafprobleme werden mit allen Patienten angesprochen und unter dem Gesichtspunkt der Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung gestaltet. Ergotherapeutische Maßnahmen konzentrieren sich auf die Förderung einer optimalen Schlafleistung. Diese Interventionen umfassen u. a.:

  • Aufklärung von Klienten und Betreuern über grundlegende Voraussetzungen für einen gesunden Schlaf
  • Behandlung von Nebenbedingungen, die zu Ausfällen und verminderter Schlafqualität führen können (z. B. Schmerzen, verminderte Reichweite von Bewegung, Depression, Angst)
  • Förderung von Gesundheitsmanagementverhalten wie Raucherentwöhnung, verminderte Koffeinzufuhr, eine ausgeglichene Diät und ausreichende Bewegung
  • Etablierung vorhersehbarer Routinen, einschließlich regelmäßiger Zeiten zum Aufwachen und Schlafen
  • Umgang mit Schmerzen und Müdigkeit
  • Beseitigung von Leistungsdefiziten oder Hemmnissen für Aktivitäten des täglichen Lebens, insbesondere für Bettmobilität und Toilette (besonders bei älteren Menschen sowie Pflegebedürftigen)
  • Erstellung individueller Schlafhygiene-Routinen (z. B. Gewohnheiten und Muster zur Erleichterung des erholsamen Schlafes)
  • Besprechung spezifischer Techniken, wie z. B. das Verlassen des Schlafzimmers im Wachzustand und der Rückkehr, wenn sich die Schläfrigkeit eingestellt hat oder man beginnt, Selbstgespräche zu führen
  • Steigerung der Bewältigungsfähigkeiten ( Stressmanagements )
  • Änderung der Umgebung, einschließlich Lärm, Licht, Temperatur, Bettwäsche und Technologieeinsatz im Bett

Fazit

Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten sind wichtige Mitglieder des Gesundheitsteams, die sich mit Schlafstörungen auseinandersetzen. Sie arbeiten oft mit Einzelpersonen nach der Diagnose zusammen, um eine Verhaltensänderung oder Umweltveränderungen hervorzubringen, welche effektive Schlafgewohnheiten und -routinen erleichtern können.

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