Ergotherapie in Chemnitz – Isabell Ewert

Stress und stressbedingte Erkrankungen

Vorab: Nicht jeder Stress ist gesundheitsschädigend. Damit Stress keine gesundheitlichen Schäden anrichtet, sollte nach einer Anspannungsphase immer wieder eine Erholungsphase folgen. Wird Disstress (andauernder, “negativer” Stress) dagegen zu einer Belastung, kann er die Leistungsfähigkeit einschränken und sich negativ auf die Gesundheit auswirken. – Sprechen Sie dazu gern mit Ihrem Ergotherapeuten oder Heilpraktiker für Psychotherapie. Die Bewältigung der vielseitigen Anforderungen in Studium, Beruf und Privatleben ist oft mit Stress verbunden. Da Stress ursprünglich meist durch körperliche Bedrohungen ausgelöst wurde, hat unser Körper Stressreaktionsprogramme entwickelt, was ihn in Stresssituationen mit Energien versorgt, um entsprechend zu reagieren (z. B. zu flüchten). Diese uralten und sehr erfolgreichen Programme laufen auch heute noch ab, wenn wir Anspannung erleben. Leider ist es zur Bewältigung von z. B. Prüfungen oder Konflikten völlig ungeeignet,da diese Situationen weder mit Flucht noch mit Kampf zu bewältigen sind. Die Folge ist, dass die Energien, die vom Körper bereitgestellt werden, nicht verbraucht werden und daher durch andere Aktivitäten abgebaut werden müssen, z. B. durch regelmäßigen Sport. Ein besonderes Problem entsteht, wenn Stressoren über lange Zeit hinweg bestehen oder immer wieder erneut auftreten. Dann gelingt es dem Körper selbst in Erholungsphasen nicht mehr auf ein Ruheniveau zurückzuschalten. Dies kann z. T. deutliche gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen: von einer Schwächung der Immunkompetenz und somit einer höheren Anfälligkeit für Infektionskrankheiten über die Verstopfung der Blutbahn (durch Fett, Zucker und verklumpende Blutplättchen) bis hin zu Gefäßverschluss in Herz, Lunge oder Gehirn. Auch negative Auswirkungen auf den Verlauf von Krankheiten, die ursächlich nichts mit Stress zu tun haben (z. B. Allergien), sind möglich. Unglücklicherweise verstärken ungeeignete aber weit verbreitete Stressbewältigungsversuche wie übermäßiges Rauchen, Alkoholkonsum, unregelmäßige Essgewohnheiten oder mangelnde körperliche Bewegung die negativen gesundheitlichen Folgen zusätzlich. Warnsignale Stress kann sich sowohl mit körperlichen als auch mit psychischen Symptomen bemerkbar machen. Da die Anfangssymptome für eine Stressbelastung uncharakteristisch[…]

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Anpassungsstörung

Was ist los mit mir? Warum kann ich mich nicht an die Situation anpassen? … Ganz so, als hätte ich eine Störung… eine “Anpassungsstörung”. Wie geht es weiter? Was tun nach einer Trennung? Was passiert, wenn man umziehen muss? Wie gehe ich mit einem Arbeitsplatzverlust um? Diese Fragen können im Leben aufkommen und seelische Wunden hinterlassen. In den meisten Fällen wissen wir nach einer Umbruchsituation kurz nicht weiter. Viele Fragen kommen auf und wollen beantwortet werden. Das ist schwierig. Vor allem, wenn beispielsweise Trennungsschmerz, Liebeskummer oder die Frage nach dem „Und jetzt?“ im Raum stehen. Sollte der Zustand des Schmerzes und der Zerrissenheit nicht nachlassen und mehr als vier Wochen überdauern, kann es sein, dass man unter einer Anpassungsstörung leidet. Über diese können Sie gern mit einem Heilpraktiker für Psychotherapie sprechen und diese mit ihm therapeutisch bearbeiten. Anpassungsstörung allgemein Eine Anpassungsstörung ist eine Reaktion auf ein einmaliges oder ein fortbestehendes belastendes Lebensereignis. Sie kann sich in negativen Veränderungen des Gemütszustandes oder auch in Störungen des Sozialverhaltens (zwischenmenschlich) ausdrücken. Sie tritt auf, wenn Menschen einen neu eingetretenen schwierigen psychischen oder physischen Zustand über einen längeren Zeitraum hinaus nicht akzeptieren können bzw. sich an die neue Lebenssituation nicht adäquat anpassen können. Auslösende Stressoren können beispielsweise familiäre oder berufliche Konflikte oder Probleme, finanzielle Schwierigkeiten, körperliche Erkrankungen sowie Krankheits- oder Todesfälle in der Familie/im Bekanntenkreis, die Geburt eines Kindes, rechtliche Probleme oder auch Umzüge sein. Entscheidend für die Belastung ist das persönliche Empfinden einer Person. Eine Anpassungsstörung hält meist nicht länger als sechs Monate an, außer bei der längeren depressiven Reaktion. Normale und krankhafte Reaktion Im Laufe des Lebens sind Menschen einer Reihe von negativen, belastenden Lebensereignissen ausgesetzt, die in der Regel entsprechend verarbeitet werden. Starke Gefühle von Ärger, Trauer, Betroffenheit und Hilflosigkeit, die durch verschiedene Belastungssituationen oder Schicksalsschläge ausgelöst hervorgerufen werden, sind normale[…]

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